Wow! Vor Kurzem realisierte ich bei einem Blick in den Kalender, dass dieses Jahr tatsächlich schon mein zehnjähriges Jubiläum als Hochzeitsfototgraf ist. Und genau gestern war es dann so weit. Gestern vor exakt zehn Jahren fotografierte ich die erste Hochzeit. Seitdem habe ich viel erlebt. Mittlerweile dürfte ich etwa 250 – 300 Hochzeiten begleitet haben. So ganz genau weiß ich das nicht, denn ich habe nicht mitgezählt. Aber wie hat alles begonnen?

Während andere Kinder immer davon träumten Polizist oder Feuerwehrmann zu werden, war mein Berufswunsch schon immer, Fotograf zu werden. Ich wollte meinem Vater nacheifern, der genau wie sein Vater, Fotografenmeister war. Es stand also schon früh fest, was ich werden wollte, aber wie sollte ich das anstellen? Diese Frage stellte ich mir nach dem Zivildienst, als ich keinen Plan hatte, wie ich mein Berufsziel erreichen soll. Ich hätte viel von meinem Vater lernen können, doch leider war er viel zu früh verstorben und ein Fotografiestudium an der Hamburger Kunsthochschule oder der HAW zu studieren war nicht das richtige für mich. Das hatte zu viel mit Malen und Zeichnen zu tun. Einen Ausbildungsplatz zu bekommen war auch damals schon nicht so einfach. Was macht man also als junger Mensch, der nicht weiß, wo es beruflich genau hingehen soll? Richtig! Man studiert erst mal BWL. Schnell merkte ich jedoch, dass das nicht mein Ding ist. Und dann kam die Begegnung, die mein Leben und meinen beruflichen Werdegang nachhaltig beeinflusst hat. Ich traf den Fotografen Sven Jakobsen in meinem Ruderverein. Seine riesige Kamera beeindruckte mich sofort und wir kamen ins Gespräch. Schon in der darauf folgenden Woche hatte ich einen Praktikumsplatz bei ihm und bereits am zweiten Tag in meinem neuen Job durfte ich die erste Hochzeit als Assistent begleiten. Das war damals im Literaturhauscafé Hamburg mit einem Sektempfang an der Alster. Ich erinnere mich noch gut daran. Die Fotos dürften Sven wohl so gut gefallen haben, dass er mich von da an auf jede Hochzeit mitnahm und schon ein dreiviertel Jahr später habe ich meine erste Hochzeit alleine begleitet. Oh man, was war ich da aufgeregt! Und dass ich (zum Glück nur) fast zu spät gekommen wäre, weil es ein Missverständnis mit der Hochzeitslocation gab, hat nicht unbedingt dazu beigetragen, meine Nervosität loszuwerden. Und der Rest ist “History” wie man so schön sagt.

Jetzt liege ich in meiner Hängematte und lasse die letzten zehn Jahre Revue passieren. Zehn Jahre, eine echt irre Zeit! Es ist so viel passiert in diesen Jahren. Ich habe die Ausbildung zum Fotografen absolviert. Fotografen, zu denen man früher aufgesehen hat, sind heute ebenso zu guten Freunden geworden wie einige Hochzeitsgäste, die ich vor den Hochzeiten nicht kannte. Bei einer Hochzeit kam die Braut ganze 30 Minuten zu spät zur Kirche, weil einfach alles schief ging, was schief gehen konnte. Dennoch wurde es eine tolle und ausgelassene Hochzeit. Ich habe auch eine Hochzeit erlebt, auf der Gäste aus Irland bereits um 16 Uhr sturzbetrunken und singend auf den Stühlen standen oder russische Hochzeiten wo der Tamadar so laut ins Mikrofon brüllte, dass einem noch tagelang die Ohren klingelten. Und ich habe vor allem endlos viele herzergreifende Emotionen, Freundentränen und glückliche Momente sich liebender Menschen erlebt.

An dieser Stelle ein Dank an meinen ehemaligen Chef Sven Jakobsen, thanks to Jonas Peterson, giving me so much inspiration at the workshop in capetown in 2012, danke am Melanie Schmitz, für das Vertrauen und den Support in meinen ersten Jahren als Selbstständiger, danke an meinen Freund und Kollegen Björn Lexius, der ein ganz wichtiger Mensch für mich in den letzten Jahren geworden ist, danke an meine Mom, die mich beim Start in die Selbstständigkeit sehr unterstützt hat und einen riesigen Dank an meine Frau Ana, die all das an meiner Seite mitgemacht hat und wenn es mal wieder stressig wird, mir den Rücken freihält und immer für mich da ist.

Wer von euch Lust hat, kann hier noch mit mir auf eine Reise durch die Hochzeitsreportagen in meinem Blog der letzten fünf Jahre machen:

 

So hat das mit der Fotografie bei uns in der Familie vor über 75 Jahren und zwei Generationen vor mir angefangen:

Kommentare

Was für ein wunderschöner Rückblick! Starke Fotos, ich bin beeindruckt und inspiriert! Weiter so und alles Gute!
Beste Grüße von einem Foto-Glaser :-)

Gratuliere! Tolles Jubiläum und ein Traum von Bilder…

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